Felssturz Schlossplatte / Gletschersee
Die Gletscher der Alpen schmelzen. Der Gletscherrückzug hat Auswirkungen auf das Erscheinungsbild der Landschaft, den Wasserhaushalt, den Ablauf und die Bedrohung durch Gefahrenprozesse.
Am Unteren Grindelwaldgletscher findet der Gletscherrückzug in sehr schnellem Tempo statt. Durch den fehlenden Eisdruck auf die Felswand hat sich im Jahr 2006 ein 2 Mio. Kubikmeter grosses Felspaket gelöst, der «Felssturz am Eiger».
Im Sommer 2017 wurden an der Schlossplatte neue Risse entdeckt, welche auf einen nächsten Felsabbruch hindeuten. Der sichtbare Riss trennt ein Felspaket von ca. 5 Millionen Kubikmeter ab.
Im Falle eines Felsabbruchs sind aber weder Siedlung noch Infrastrukturanlagen direkt betroffen.
Die Felsmasse wird sich im Bereich des ehemaligen Damms beim Gletschersee ablagern. Diese Ablagerung kann dazu führen, dass sich in der Folge ein See bildet. Da der Gletscher in diesem Bereich komplett geschmolzen ist, sind keine Seeausbrüche zu erwarten, wie sie zwischen 2006 und 2009 aufgetreten sind. Ungünstige Konstellationen können sich aber ergeben, wenn der Damm aus den Felstrümmern nicht stabil genug gelagert ist oder Teile der seitlichen Moräne unter Einstau kommen und so grössere Rutschungen in den neuen See abgleiten.
Die Gemeinde hat sich zusammen mit den kantonalen Fachstellen auf die möglichen Ereignisse vorbereitet. Herzstück dabei ist die regelmässige Überwachung der Felsmasse.
Auf nachfolgender Website informieren der Oberingenieurkreis I, Kanton Bern, das Regierungsstatthalteramt Interlaken, die Einwohnergemeinde Grindelwald sowie die Schwellenkorporation Grindelwald.